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Die richtige Kombination aus Brennweite und Auflösung kann entscheidend sein

Die richtige Kombination aus Brennweite und Auflösung kann entscheidend sein

Zwischen Brennweite und Auflösung besteht auf den ersten Blick kein Zusammenhang. Aus der Kombination ergbit sich die Detailgenauigkeit und diese kann für eine  Tourenplanung entscheidend sein.

Brennweite vs. Auflösung vs. Detailgenauigkeit

Wer kennt das nicht: Es steht die nächste Fototour an und beim packen der Ausrüstung steht man vor der Qual der Wahl, welches Objektiv kommt mit und worauf kann ich verzichten! Das Gewicht ist auf größeren Touren immer der limitierende Faktor. Sei es das begrenzte Handgepäck im Flieger, der immer zu schwere Tourenrucksack bei mehrtägigen Wanderungen, in dem für Fotoausrüstung ohnehin kaum Platz ist oder die Tagestour mit unzähligen Höhenmetern, bei der jedes Kilo mehr einen immer tiefer in den Boden drückt.

Ausrüstung auf das wesentliche reduzieren

Bei meinen Touren geht es nicht darum, für jede Eventualität gewappnet zu sein, sondern darum, dass ich das, was ich wirklich machen möchte auch gut machen kann.

Brauche ich wirklich das Ultra-Weitwinkel Objektiv oder kann ich notfalls auch ein Panorama schießen? Wie viel Tele brauche ich für die geplanten Aufnahmen? Ist der Platz für Ausrüstung wirklich knapp kann die gewünscht Detailgenauigkeit über die Wahl der Objektive bestimmen und nicht die Brennweite.

Die Auflösung bestimmt die Detailgenauigkeit

Auch wenn ich Aufnahmen jenseits der 200 Megapixel aufgrund der extremen Detailgenauigkeit liebe muss ich bei genauer Betrachtung zugegen, dass man diese hohen Auflösungen nur sehr selten braucht. Die Canon Flagschiffe EOS R1 und EOS R3 haben eine Auflösung von gerade mal 24,2 MP, aus gutem Grund, denn dies ist bereits eine hervorragende Auflösung.

Auch wenn man in der Landschafts- und Architekturfotografie gerne mit höheren Auflösungen arbeitet so ist in manchen Fällen eine Auflösung von 20MP in Ordnung, wenn man hierdurch bei der Tourenplanung ein Teleobjektiv einsparen kann, das man generell eher selten verwenden würde.

Um zu verstehen, welche Detailgenauigkeit mit welcher Kombination aus Brennweite und Auflösung möglich ist braucht es etwas Mathematik.

Cropping an Stelle des Crop faktors

Dass man mit einer APS-C Kamera die effektive Brennweite im Vergleich zu einer Vollformat Kamera um den Crop Faktor verlängern kann ist hinlänglich bekannt. Ein sehr ähnlicher Effekt kann erzielt werden, wenn wir an einer hochauflösenden Kamera auf etwas Detailgenauigkeit verzichten.

Bei der Wahl der Ausrüstung kann man sich von zwei Seiten der Detailgenauigkeit nähern:

1. Welche Brennweite kann ich effektiv bei einer minimalen Auflösung von x Megapixel erreichen
oder
2. Auf wie viel Auflösung und Detailgenauigkeit muss ich verzichten, wenn ich eine bestimmte Brennweite erreichen möchte?

Umrechnung zwischen Auflösung und Brennweite

Der Crop Faktor berechnet sich aus dem Verhältnis der diagonale Auflösung zweier Sensoren. Alternativ kann er auch  aus dem Verhältnis der Wurzel der Auflösungen zueinander berechnet werden. Das Verhältnis der Wurzel der Flächen zweier Rechtecke entspricht dem Verhältnis der Diagonalen.

Maximale Brennweite bei Reduzierung der AUflösung auf ein definiertes Minimum
Das folgende Diagramm zeigt welche Brennweiten mit verschiedenen Objektiven zu erreichen sind, wenn Sie an einem 44,76MP Sensor wie an der EOS R5 verwendet werden und eine Reduzierung der Auflösung in Frage kommt.

 

Bei einer Reduzierung der Auflösung durch croppen auf beispielsweise 20MP kann mit einem 200mm Objektiv somit eine Brennweite von 299mm erreicht werden.
 
Maximal mögliche Auflösung zum erreichen einer Definierten Brennweite

Anders herum gesehen kann die verbleibende Auflösung berechnet werden, wenn eine bestimmte Brennweite erreicht werden soll.

Soll an einem 44,76 MP Sensor mit einem 200mm Objektiv durch croppen eine äquivalente Brennweite von beispielsweise 400mm erreicht werden, so löst der verbleibende Fotoausschnitt mit 11,19MP Detailgenauigkeit auf.

 Croppen führt zu unterschiedlichen Bildwirkungen
Unterschiedliche Brennweiten haben unterschiedliche Blickwinkel. Ein mit 200mm und 12° Blickwinkel aufgenommener Bildausschnitt sieht – zumindest theoretisch – anders aus als ein Bildausschnitt, der mit 100m und 24° Blickwinkel aufgenommen wurde und der auf den 200mm äquivalenten Bildausschnitt gecroppt wurde. 
 
Das sagt allerdings nichts darüber aus, welcher Bildausschnitt besser aussieht. Darüber hinaus haben Objektive ohnehin individuelle Verzerrungen, die über Profile in der Nachbearbeitung korrigiert werden. Von daher ist der Einfluss des croppens auf die Bildgestaltung eher theoretischer Natur so lange die Blickwinkel nicht sehr weit auseinander liegen.
 
Vergleich der Äquivalenten  Bildausschnitte

Kürzere Brennweiten haben einen stärker gekrümmte Bildwinkel. Bezogen auf den gleichen Bildausschnitt ist die Abbildung stärker gekrümmt.

 
Fazit

Arbeitet man wie ich häufig mit zwei Kameras, die unterschiedliche Auflösungen oder Sensoren haben, so muss man genau überlegen, welches Objektiv man in der jeweiligen Situation an welcher Kamera verwendet. Ansonsten nutzt man die Möglichkeiten der Ausrüstung nicht aus.

Geht es darum für eine Tour oder ein Shooting die richtige Ausrüstung auszuwählen und spielen Platz und Gewicht eine Rolle gilt es zwischen Auflösung bzw. Detailgenauigkeit und Brennweite abzuwägen.

Muss ich wirklich das schwere 100-500mm Objektiv mit schleppen oder reichen mir auch 20MP bei 300mm mit einem 200mm Objektiv aus?

Nehme ich ein 24-70mm Objektiv und ein 100-500mm Objektiv mit habe ich eine Lücke zwischen 70-100mm. Nehme ich jetzt zusätzlich das 70-200mm mit, um die Lücke zu schließen oder reichen mir auch 86mm mit 30MP mit dem 24-70mm Objektiv?

Diese Überlegungen können bei der Objektivauswahl helfen.

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